GESCHICHTE - WALSERSTOLZ
Im Jahr 1222 wird die „ecclesiam sancti Iacobi“ (Kirche St. Jakob) erstmals in einer Urkunde erwähnt, die sich das Kloster Churwalden vom Papst zur Bestätigung seiner Rechte und Besitzungen ausstellen liess. Diese erste urkundliche Erwähnung gilt als Gründungsdatum der Ortschaft Klosters oder, wie es Florian Hew im Klosterser Heimatbuch (1965) ausdrückte, „damit beginnt die Geschichte unserer Heimat“.
Die Publikation "Klosters, 800 Jahre Geschichte 1222-2022" zeigt die gesamte Geschichte von Klosters im Stil eines modernen Heimatbuches, aufbereitet von Dr. Florian Hitz
© Archiv Verein Klosters Tourismus
Das hintere Prättigau war zur Zeit um 1200, wie weite Gebiete Churrätiens, stark bewaldet, kaum wirtschaftlich erschlossen und wenig besiedelt. Durch die Ansiedlung eines Klosters sollte das Gebiet urbanisiert und der agrarischen Nutzung zugeführt werden. Dazu wurden Männer aus dem arbeitsamen, straff organisierten und ebenso reformerischen wie einsiedlerischen Orden der Praemonstratenser herangezogen. Diese waren als Spezialisten des Landausbaus bekannt. Sie fanden ihren Weg vom nordfranzösischen Prémontré über das bayerisch-schwäbische Roggenburg nach Chur zum Ausbau der alten Kirche St. Luzi zum Kloster (1140) und gründeten zwanzig Jahre später das Kloster Churwalden.
Zwischen 1208 und 1222 kamen wohl die ersten Praemonstratenser vom Kloster Churwalden ins hintere Prättigau, wo sie möglicherweise zunächst eine einfache Kirche errichteten und diese erst etwas später zum Rodungskloster ausbauten. Der hiesige Landausbau wird vom Bischof in Chur gemeinsam mit dem hochadeligen Geschlecht der Freiherren von Vaz vorangetrieben. Im Jahr 1289 belehnen die Vazer eine Walser Siedlungsgenossenschaft mit ihrem Davoser Grundbesitz. Wenig später tauchen auch im Gebiet des Kloster St. Jakob Walser Siedler auf „und beginnen die Gegend mit ihrer Siedlungsweise und ihrem ganzen wirtschaftlich-kulturellen Habitus zu prägen“ (Florian Hitz, Die Kirche St. Jakob, 1993, S. 13).
© Archiv Verein Klosters Tourismus
GESCHICHTE - WELTGESCHICHTEN
Klosters ist ein alpiner Ferienort wie aus dem Bilderbuch: ein schickes Dorf im Chalet-Stil, authentische Traditionen und ein internationaler Charakter durch viele kosmopolitische Habitués. Wohl deshalb fühlen sich hier sogar königliche Gäste wohl.
Klosters wurde als Winter- und Sommerferienort schon vor über 100 Jahren bekannt. Ein entscheidender Impuls für seine Entwicklung zum stilvollen Ferienklassiker für Connaisseurs ereignete sich in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals entdeckten viele berühmte Namen aus der vornehmlichen amerikanischen und britischen Film-, Musik- und Theaterszene den Skiort, was ihm den Übernamen "Hollywood on the Rocks" einbrachte. Paul Newman, Gregory Peck, Yul Brynner, Lauren Bacall, Gene Kelly oder Greta Garbo sind nur einige der Namen, die Klosters beehrten. Im Soge dieser Zeit zog es viele britische und amerikanische Gäste nach Klosters, die hier ihre zweite Heimat fanden. Sie haben Jahrzehnte lang Stil und Atmosphäre des Ferienorts geprägt, ihre Kinder tun es heute noch.
Klosters war in den letzten Jahrzehnten dank seiner illustren Gäste aus dem britischen Königshaus weltweit in den Medien präsent. Trotzdem ist das elegante Dorf, das seinen ursprünglichen Charakter und den Chalet-Stil bewahrt hat, nie abgehoben. Im Gegenteil: Diskreter Luxus mit Understatement ist im oberen Prättigau zur Erfolgsformel avanciert. So verbringen auch heute viele berühmte Gäste ihre Ferien hier, die sich in Ruhe erholen wollen.
Die Publikation «Klosters» von Fabrizio d’Aloisio macht erstmals den viel zitierten Mikrokosmos der 1950er Jahre sicht- und fassbar.